Sagen wir: es gibt Facts und es gibt Erzählungen von Facts. In der Performancearbeit Schützen (2012) beschäftige ich mich mit der Frage von Körper an der Waffe. Im US Militär bereitet man den Soldaten mit somatischen und anthropologischen Methoden auf dem Krieg vor: Strategien zum Schutz vor Überlastung der in der modernen Kriegsführung abwesenden Körper. Ich erzähle von Dronenpiloten der US Nevada Control Station, die vor ihrem 7-stündigen Arbeitstag sich zum Morgenyoga treffen.Ich erzähle von israelischen Exsoldaten mit PTSD, die als Heilung sich an Arabisch-Sprachkurse wenden. Was ich erzähle von militärischen Praxen ist ein assoziatives Phantasma immanent der vorhandenen Erzählungen, die wir als Facts akzeptieren. Das Phantasma verschärft die Zugänglichkeit und das Denken hinter diesen sogenannten Facts.
Cecilie Ullerup Schmidt studierte Vergleichende Literaturwissenschaften in Kopenhagen und Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen. Sie ist in der freien Szene Deutschlands, der Schweiz und Dänemarks als Kuratorin, Dramaturgin und Performerin tätig und unterrichtet im BA Studiengang Tanz, Kontext, Choreographie am Hochchulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin.
So 21. April
14:30 – 15:00 Uhr
Dokumentarische Praxis II
Kaserne Basel, Rossstall
Eintritt frei (Kollekte)
Foto: Stine Marie Jacobsen