Die Arbeiten des französischen Choreografen Rachid Ouramdane beschäftigen sich mit der künstlerischen Erforschung von Identität – besonders seiner eigenen und der seiner Eltern. Seine Projekte bewegen sich in den Grenzbereichen von Tanz und Dokumentation.
«Loin...» ist ein ungewöhnliches Selbstporträt. Während einer dreimonatigen Reise durch Vietnam wird dem Sohn algerischer Einwanderer klar, dass man ihn aus dortiger Sicht als Sohn eines Kolonialisten betrachtet. Der Vater Ouramdanes war Soldat in Frankreichs ehemaliger Kolonie Französisch-Indochina. Anhand seines Kriegstage-buchs bereiste und erkundete Rachid Ouramdane die Orte auf der Reiseroute seines verstorbenen Vaters. Mit dem Videofilmer Aldo Lee hat er dreiundzwanzig Stunden Bildmaterial sowie Interviews mit zehn Gesprächspartnern aufgenommen. «Loin…» ist keine Reportage, sondern ein künstlerisches Verfahren, um die eigene Identität im Spannungsfeld postkolonialer Wirklichkeiten zu verorten.
Sa 20. April, 20:30 Uhr, anschliessend Publikumsgespräch
Dauer: ca. 1 Stunde
Kaserne Basel, Reithalle
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Frankreich
Konzept und Performance:
Rachid Ouramdane
Musik: Alexandre Meyer
Video: Aldo Lee
Licht: Pierre Leblanc
Kostüm und Maske: La Bourette
Bühne: Sylvain Giraudeau
Assistenz: Erell Melscoët
Stage-Management und Ton: Sylvain Giraudeau
Video-Management:
Jacques Hoepffner
Licht-Management:
Stéphane Graillot
Produktion: L’A
Koproduktion: Théâtre de la Ville (Paris); Bonlieu, Scène nationale d’Annecy; Biennale de la danse de Lyon
Foto: Patrick Imbert