Mit der Zunahme kommunikativer Vernetzung hat sich das gesellschaftliche Skandalisierungspotential massiv erhöht. So wird die «erregte Gesellschaft» in letzter Konsequenz zu einer Misstrauensgesellschaft, die das Handeln von Akteuren in Politik und Wirtschaft unter Generalverdacht stellt. Wie kann unter diesen Bedingungen noch Glaubwürdigkeit hergestellt werden? Sind die notorisch herbeizitierten Heilmittel des Typs «Authentizität» und «Transparenz» in diesem Zusammenhang wirklich zielführend?
Franz Liebl, geboren 1960, Universitätsprofessor für Strategisches Marketing an der Universität der Künste Berlin. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München; Promotion zum Dr. oec. publ. im Jahre 1991 und Habilitation im Fach Betriebswirtschaftslehre 1994 mit einer Arbeit über Strategische Früherkennung und Trendforschung. Von 1994 bis 2005 Lehrstuhlinhaber an der Universität Witten/Herdecke, u. a. des Aral Stiftungslehrstuhls für Strategisches Marketing. Forschungs- und Beratungsschwerpunkte: Strategisches Management, Issue-Management, Business-Design, sowie Marketing unter Bedingungen gesellschaftlicher Individualisierung. Seit 1983 Veröffentlichungen zu den Themen Jugendkultur, Subkultur und experimentelle Musik. Von 1982 bis 1990 Inhaber eines Tonträger-Labels und ‑Vertriebs für experimentelle Musik. Seit 1982 Teilnahme an Mail-Art- und Mail-Music-Projekten. Herausgeber der beiden Buchreihen «Erlebniswelten» und «Cognitive Strategy Concepts»; Buchveröffentlichungen u.a.: «Cultural Hacking: Kunst des Strategischen Handelns» (Springer Wien/New York) und «Strategie als Kultivierung» (zusammen mit Thomas Düllo, erscheint demnächst).
So 21. April
11:30 – 13:30 Uhr
Überzeugungskraft
Fritz B. Simon: «Wahn vs. Wirklichkeit – oder doch alles nur Wahn?»
Franz Liebl: «Strategien zur Erzeugung von Glaubwürdigkeit»
Barbara Gronau: «Das Versprechen des Realen: Vorstellungen von Wirklichkeit im Theater des 20. und 21. Jahrhunderts»
Kaserne Basel, Rossstall
Eintritt frei (Kollekte)